Der Bergfriedhof Cossebaude

Gründe, die für einen Besuch des Bergfriedhofs sprechen

Bergfriedhof Cossebaude 2025 zu Ostern in der Morgensonne

Unser Bergfriedhof ist wie jeder Friedhof ein Ort der Trauer und der Erinnerung, gleichzeitig steckt er auch voller Leben:

Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ist das Zwitschern der Vögel in den Bäumen zu hören. Je nachdem, zu welcher Jahres- und Tageszeit man den Friedhof besucht, kann man ihn in unterschiedlichen Lichtstimmungen erleben: Im Frühjahr und im Herbst kann er früh am Morgen, wenn der Nebel den Sonnenstrahlen noch nicht ganz gewichen ist, ganz mystisch aussehen. Steht die Sonne hoch am Himmel, liegt der Bergfriedhof niemals vollständig in der Sonne.

Gerade in der "Allee" gleich am Eingang durchdringen die Sonnenstrahlen das Blätterdach nur mal hier, mal da. Die großen Bäume spenden an heißen Tagen wohltuenden Schatten; das sanfte Spiel der Blätter mit den Sonnenstrahlen wirkt beruhigend auf die Seele und ist für Künstler Quelle der Inspiration. Daher laden wir gern auf unseren Bergfriedhof ein, um sich zu erinnern, aber auch um zu entspannen und den Gedanken freien Lauf zu lassen.

Geschichte des Bergfriedhofs Cossebaude

Bergfriedhof Cossebaude 2025 zu Ostern in der Morgensonne

Schon bei der Ersterwähnung von Cossebaude im Jahr 1071 gehörte das Dorf zum damaligen Burgwart Briesnitz mit seiner Kirche und dem Friedhof; es ist sicher eine der frühesten Kirchengründungen in unserem Raum. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Cossebauder Verstorbenen auf dem Kirchhof in Briesnitz bestattet.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlebte Cossebaude einen starken Bevölkerungszuwachs. Um den alten Dorfkern entwickelte sich ein ansehnlicher Vorort von Dresden. Seine selbstbewussten Einwohner schufen sich viele kommunale Einrichtungen. In gleichem Maß wuchs auch die evangelische Kirchgemeinde. Schon seit 1901 führte sie eigene Tauf-, Trau- und Sterberegister.

1914 erfolgte die Auspfarrung von Briesnitz, auch unter der Maßgabe, dass damit das Recht auf die Anlegung eines neuen Friedhofes verbunden ist. In einem regen Briefwechsel zwischen dem Cossebauder Pfarrer und zwei Professoren der königlichen Akademie der Künste in Dresden wurden zwischen 1915 und 1918 Pläne für die Gestaltung der Friedhofsanlage entwickelt. Am 19. November 1918 gab es dazu ein abschließendes Gespräch in der Akademie auf der Brühlschen Terrasse.

In den folgenden Monaten wurde das am Hang „im Rauschlande" gelegene Grundstück durch Terrassierung für die Anlage eines „landschaftlichen Friedhofes" gegliedert und ein Wegesystem mit Lindenallee und Wasserleitung geschaffen.

Am 31. August 1919 erfolgte unter zahlreicher Beteiligung der Gemeinde und des Kirchenvorstandes die feierliche Weihe des Friedhofes. In den 20er Jahren erhielt die 2 ha große Anlage durch Pflanzung von ca. 1.300 m Hecken, zahlreichen Rhododendren und weiteren Großgehölzen ein parkartiges Erscheinungsbild. Die „zwischenzeitliche Sprechhalle" für die Trauerfeiern wurde 1922 eingeweiht. Ende der 30er Jahre war die vorgesehene Bestattungsfläche mit ca. 1.800 Grablagern erschlossen, darunter auch 40 große Erbbegräbnisstellen und die Abteilung Waldfriedhof. In der eigenen Gärtnerei wurden friedhofstypische Pflanzen produziert. Die Kommune baute ab 1970 ein weiteres Gebäude an die vorhandene Sprechhalle, um den ordnungsgemäßen Ablauf der Bestattungen zu gewährleisten. Treppenanlagen vervollständigten das Wegesystem.

Aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse fiel es der Kirchgemeinde in den 80er Jahren immer schwerer, den Bergfriedhof wirtschaftlich zu betreiben. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der damit verbundenen neuen Rechtslage für die Kirchen und ihre Einrichtungen bekam auch der Bergfriedhof die Möglichkeit, durch eigenverantwortliche Arbeit die Anlagen und Gebäude zu sanieren. Ab 1993 wurden Urnengemeinschaften angelegt. 1996 erhielten die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft würdig gestaltete Grabanlagen. Ein Parkplatz für die Besucher konnte 2012 auf dem Gelände der ehemaligen Friedhofsgärtnerei gebaut werden. Im gleichen Jahr konnte die Kirchgemeinde auch den kommunalen Gebäudeteil erwerben und bis 2017 einer gründlichen Sanierung unterziehen.

Die Kirchgemeinde und die Friedhofsverwaltung sind sehr darum bemüht, dass der Bergfriedhof ein Ort ist, an dem Verstorbenen in Würde gedacht werden kann. Dieser soll aber auch ein Ort der Begegnungen sein: Gemeinsam mit unseren Mitmenschen soll diese besondere Stätte und die Natur, in die sie eingebettet liegt, erlebt werden.

Träger des Bergfriedhofs Cossebaude ist die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Cossebaude.

Text/Textquelle:
Frank Rump, Archiv Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Cossebaude / Schautafel „Besondere Objekte in Cossebaude – 950 Jahre Cossebaude in 2021